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Moma 3.99 – Inhaltsverzeichnis

Feminismus oder Weiblichkeit?

Pluralistischer Feminismus


Maja Wicki Editorial
Pluralistischer Feminismus
Irene Gysel Tagebuch
Das Schweigen brechen
Redaktionsgespr?h mit
Martina Meier
Heidi Witzig
Feminismus und /oder Weiblichkeit?
Feministische Konzepte nach dem backlash: noch mehr Weiblichkeit in Sicht?
Kate Millett "Gut zu leben ist die beste Revanche"
Die Feministin als Tannenbaumverk?ferin
Susanne Kramer-Friedrich Gender-Problematik in der Psychotherapie
Weiblichkeit und Feminismus im Spannungsfeld
Maja Wicki "Unsere Sprache ist unser gelebtes Leben"
Frauenemanzipation vor der Emanzipation
Regina Wecker Tirez sur le pianiste
Klaviaturspiel vs. Mechanikverst?dnis
Doris Strahm Schwarze Frauen melden sich zur?k
Womanism und westliche feministische Theologie
Susanne Kramer-Friedrich Der Droste gern Wasser reichen
Fremd- und Selbstbild im Spiegel der Dichtung
Natalie Imboden Verliert Geschlecht an Bedeutung?
Kontextualisierung des Geschlechterverh?tnisses 
Maja Wicki Frauen machen Druck
Auswahl von neueren Vorst?sen und Publikationen
Editorial Pluralistischer Feminismus

Die Vorbereitungsarbeit zu diesem Heft war spannend: Der Versuch einer Standortbestimmung des Feminismus ergab eine Vielzahl von Standortbestimmungen, je nach Generation, sozialer Schichtzugeh?igkeit, wirtschaftlichen M?lichkeiten, Hautfarbe und/oder wissenschaftlicher oder anderer praktischer Umsetzung. Feminismus wird zu einem universalen emanzipatorischen Konzept der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Ver?derung von Macht- und Handlungsmissbrauch, das nicht mehr allein von Frauen vertreten wird, sondern an dem auch M?ner aktiv oder passiv partizipieren k?nen. Sowohl im Redaktionsgespr?h mit der Biologin Martina Meier und der Historikerin Heidi Witzig wie in den verschiedenen Beitr?en ergeben sich eine Vielzahl von Differenzen wie von ?ereinstimmungen, von denen die einen wie die anderen auf ein multiples dialogisches Gesellschaftsmodell verweisen, bei welchem die Differenzen nicht verwischt werden m?sen, sondern stehen bleiben k?nen, ohne dass deswegen die gemeinsame emanzipatorische Zielsetzung infrage gestellt w?de. Die Emanzipation der Emanzipation ist im Gange – wobei Vork?pferinnen von einst, wie Kate Millet, mit Verbitterung feststellen, dass sie nicht mehr dazugeh?en.

Was so erfreulich erscheint, ist mehr als ein lustvolles Erproben von Diskursen sowie von konstruktiven Kritikans?zen und Widerstandsprojekten; es ist zugleich ein dringend n?iges Korrektiv angesichts der ?erhand nehmenden Missbrauchsstrategien der sich ?erst?zenden technologischen Entwicklung und Anwendungen, der skrupellosen wissenschaftlichen Ausbeutung der Menschen und ihrer Welt sowie der globalisierten Makro?onomie mit dem Auseinanderdriften von unertr?licher breitester Armut und unertr?lichem schmalem ?erfluss. Es geht dabei vor allem um Korrekturen im Kleinen, die allein durch die Tatsache des weltweit unterschiedlichen, aber kumulativen Wirkens die Hoffnung auf eine gewisse Nachhaltigkeit wecken. Der R?kblick auf die Aneignung der Sprache als Emanzipationsinstrument durch die Frauen aus der Generation um 1800 mag dies best?igen.

Hoffnung "auf eine Ver?derung der Missbrauchsstrukturen entsteht immer wieder allein aus dem unentwegten "trotzdem", und in der Hoffnung, der spirituellen Schwester der Freiheit, liegt das st?kste emanzipatorische Potenzial feministischen Handelns. Ein weiteres Potenzial liegt in den immer wieder neu sich bildenden Koalitionen zwischen Zornigen, Denkenden und klug Handelnden, zwischen St?keren und Schw?heren, zwischen emanzipierten Frauen und feministischen M?nern, zwischen J?geren und ?teren, zwischen Gruppierungen in der sog. Dritten Welt und im hochindustrialisierten postmodernen Norden – wenngleich der Pessimismus im Grossen ob der Masslosigkeit der nicht mehr korrigierbaren menschlichen Destruktivit? bleibt.

Es soll ein Heft sein, das zum kritischen und sch?ferischen Weiterdenken, zum Weiterentwickeln sowie zum erg?zenden Umsetzen feministisch-emanzipatorischer Projekte anregen und Lust vermitteln m?hte.

Maja Wicki

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